MannerTitans RFC Herbst2016 Cover

 

Mannerschnitten aufreißen, das war die Devise von Coach Zadrazil vor der heutigen Partie gegen den unmittelbaren Konkurrenten Manner Titans. Auf dem Elite-Platz hatte der RFC bei seinem letzten Spiel vor zwei Wochen Union Josefstadt noch 3:0 bezwingen können, und ein Sieg gegen die Titans würde den dritten Sieg in Folge bedeuten. Die Wildschweine gingen mit (erneut) veränderter Aufstellung in dieses 6-Punkte-Spiel: Hauptmann, gerade erst von einer Grippe genesen, nahm erst mal auf der Bank Platz und Reither, der vor zwei Wochen hier einen schönen Weitschusstreffer erzielt hatte, spielte statt ihm auf der Acht. Rechts hinten startete Plattner, vor ihm Captain Zadrazil. Fohsl fehlte verletzungsbedingt, Özdek war es ganz einfach ein paar Grad zu kalt.

Der RFC startete gut – Steidl mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, der vom Manner-Keeper gerade noch um die Stange gelenkt werden konnte. Der RFC hatte in der Anfangsphase mehr Ballbesitz und es sah so aus, als könnte man die Partie bestimmen, doch die Angriffe endeten meist vor dem gegnerischen Sechzehner. Dann die 22. Minute, Auftritt Declan Hiscox, der heute neben Reither im zentralen Mittelfeld auflief. Freistoß an der Mittellinie, Hiscox hebt den Kopf, berechnet Windgeschwindigkeit, Flugkurve und Rotationsgeschwindigkeit des Balles, Aufschlagwinkel und vermutlich noch die ein oder andere Wahrscheinlichkeit, lächelt noch mal vielsagend in Richtung Fans (oder so) und zieht dann ab. Der Ball wird immer länger, springt vor dem Tormann der Gastgeber auf und über ihn ins gegnerische Tor – 0:1 für die Wildschweine. Manche sagen Tormannfehler, wir sagen: den Ball muss man erst mal so weit bringen. Ein Dab danach durfte da natürlich nicht fehlen – dieses Tor war pure Gönnung.

Doch wie schon öfters in dieser Saison verabsäumte der RFC, das Momentum nach dem Führungstreffer für sich zu nutzen. Die Titans wurden stärker, besonders durch das Mittelfeld kombinierten sie immer wieder gefällig und schnell. Und wie jeder Fußballfan weiß, hat nach so einem Tor der Fußballgott noch eine Rechnung mit dir offen. Die sollte in der 29. Minute beglichen werden. Flanke von rechts in den RFC-Strafraum und Innenverteidiger Tauber befördert den Ball mit dem Glück der untergehenden Titanic (und dem Schienbein) ins eigene Netz – 1:1, das Spiel startete wieder von vorne.

Im Gegensatz zum RFC sollten die Titans den Schwung dieses Treffers mitnehmen – sie kamen noch zu einigen guten Chancen in Hälfte eins, die beste erneut eine Hereingabe von rechts, die jedoch halbhoch kam und vom Stürmer nicht verarbeitet werden konnte. Gleichzeitig wurden die Gastgeber aber immer ruppiger – zwischen der 40. und 45. Minute gab es drei gelbe Karten. Das war aber auch schon alles, ohne einen weiteren Treffer ging es in die Halbzeitpause.

In der zweiten Hälfte sollte sich dann aber ein Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten entwickeln. Nach Steidl-Lochpass lief Zadrazil alleine auf den herauskommenden Keeper zu, überhob diesen, setzte den Ball aber neben das Tor. Auf der anderen Seite zwei Riesenchancen direkt hintereinander. Zuerst verschätzt sich Lima bei einem hohen Ball, der Manners-Stürmer läuft allein auf Postner zu, driftet etwas nach rechts ab, will noch mal querlegen, doch der Pass ist zu unpräzise und Liam Hiscox kann den Ball erobern. Nur wenige Augenblicke später ist das Spielgerät aber wieder beim Gegner, der diesmal von rechts auf Postner zuläuft, freie Schussbahn hat, sich aber erneut für einen Querpass entscheidet, der diesmal von Tauber geklärt werden kann. Danach kommt es nach einem Eckball zu einer guten Kopfballmöglichkeit, doch Postner kann auf der Linie mit einem starken Reflex klären. Für Plattner ist die Partie nach diesem Eckball leider zu Ende, er verletzt sich am Knöchel und muss raus – für ihn kommt Schachner in die Partie.

In der 70. Minute kommt dann Hauptmann für Reither ins Spiel, und kurz darauf vielleicht die spielentscheidende Szene: Steidl mit einem gewohnt starken Solo, das erst ungefähr sieben Meter vor dem gegnerischen Strafraum gestoppt werden kann – der gegnerische Verteidiger säbelt Steidl um, ohne Chance auf den Ball. Der Schiedsrichter überlegt nicht lange – glatt Rot und damit Manner Titan in Unterzahl. Daraufhin verändert sich das Spiel völlig – die Titans versuchen, den Ball so gut wie möglich vom eigenen Kasten fernzuhalten, Abschläge sind keine Seltenheit mehr. In der 75. Minute kommt dann noch Prückler für Captain Zadrazil, um auf rechts für neuen Wind zu sorgen. Die Schlussphase beginnt und alles riecht nach Unentschieden. Doch erneut ist das Glück auf Seiten des RFC, als ein Manners-Verteidiger klären will, Steidl sprintet hin, wird angeschossen und läuft plötzlich alleine auf den Keeper zu. Eiskalt überhebt er den Tormann in Messi-Manier und erlöst damit den RFC – 80. Minute, 2:1.

Jetzt ist es der RFC, der versucht, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Naturgemäß ergeben sich Konterchancen für die Wildschweine – Declan Hiscox schickt Hauptmann, der zieht in den Strafraum, müsste mit links abschließen, entschließt sich aber für den Haken, kommt am ersten Verteidiger vorbei, doch ein zweiter Manners-Spieler kann den Ball klären. Somit bleibt das Spiel weiterhin spannend. Es ist erneut ein Steidl-Solo, das die Entscheidung bringen sollte: Konter, Steidl auf und davon, schließt ab, der Keeper kann den Ball noch parieren, lässt ihn aber in die Mitte prallen, wo Declan Hiscox und Prückler bereitstehen. Declan hält sich vornehm zurück und der junge Prückler muss den Ball nur noch über die Linie hauen – sein erstes Tor in der Kampfmannschaft und gleichzeitig die Entscheidung in diesem hart umkämpften Spiel, 3:1 (87.).

Das Match ist eigentlich gelaufen, doch in der 90. noch einmal Aufregung. Liam Hiscox mit einem Foul an der Seitenauslinie, der Schiedsrichter – an diesem Abend mit einer insgesamt sehr schwachen Leistung – zückt noch einmal Rot, Liam muss runter. Sehr bitter, damit wird Liam Hiscox in der nächsten Partie gegen Gießhübel definitiv fehlen. In der 92. Minute noch mal Freistoß für den RFC, rechts knapp vor der Strafraumgrenze. Hauptmann tritt an, der Ball fliegt rechts außen an der Mauer vorbei, senkt sich ins rechte untere Eck – doch der Tormann ist da, beweist seine Qualitäten auf der Linie und lenkt den Ball mit einer ganz starken Parade noch an die Stange, von dort springt er aus der Gefahrenzone.

Dann ist Schluss, der RFC gewinnt ein sehr hartes Spiel nach einer kämpferisch guten Leistung mit 3:1 und feiert den dritten Sieg im dritten Spiel. Damit kommt es beim Nachtragsspiel am Mittwoch gegen Gießhübel zu einem richtigen Spitzenspiel – beide Teams punktegleich, der Sieger überwintert auf dem dritten Tabellenplatz. Aber eines ist klar: mit 18 Punkten und einem sicheren 5. Platz liegt eine gute erste Saisonhälfte hinter dem Aufsteiger. Aber wer den RFC kennt, der weiß, dass er sich damit nicht zufrieden geben wird. 

 

Startaufstellung: 

01 Amos Postner - 45 Liam Hiscox, 77 Clemens Tauber, 32 Tomas Lima42 Alex Plattner - 57 Thomas Stiglbauer - 22 Declan Hiscox29 Fabian Reither - 08 Valentin Zadrazil, 09 Markus Raunig, 17 Elia Steidl

 

Wechsel:

15 Michael Schachner für Plattner (66.)

06 Maximilian Hauptmann für Reither (69.)

90 Philipp Prückler für Zadrazil (74.)

 

Tore:

22 Declan Hiscox, 17 Elia Steidl, 90 Philipp Prückler

 

Man of the Match:

TBA

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