Die Ausgangslage vor dem letzten Spiel der Saison war klar: Es ging in der Begegnung zwischen dem RFC und California Rabbits mit Blick auf die Tabelle um nichts mehr. Der RFC, der besonders zu Beginn der Hinrunde mit einigen tollen Partien zur großen Aufholjagd – zwischenzeitlich schien sogar Platz 2 wieder realistisch - geblasen hatte, hatte in den letzten drei Begegnungen jeweils das Nachsehen gehabt und war so auf dem undankbaren, weil vollkommen belanglosen, achten Tabellenplatz verblieben. Auch der Gegner – California Rabbits – war nach dem schwachen Abschneiden von Paulaner Wieden und Fortschritt Floridsdorf vorzeitig gerettet.

Einem offenen Fußballspiel stand folglich nichts im Wege – und tatsächlich spielte der RFC so befreit auf wie schon lange nicht mehr. Schon die erste Gelegenheit nach etwa fünf Spielminuten wurde nach Traumkombination von Lukas Pachinger, der den Ball nur noch über die Linie schieben musste, verwertet. War der RFC am Spieltag zuvor noch für die mangelnde Chancenauswertung bestraft worden, so zeigte die Mannschaft an diesem Sonntag bei mehr als sommerlichen Temperaturen ihre Offensivqualität. So besorgte nur rund 10 Minuten später Özdek nach einem nicht minder sehenswerten Spielzug das 2:0. Der Gegner fand nicht statt, operierte nur mit hohen Bällen nach Freistößen in den Strafraum, die meist leichte Beute des Innenverteidigerduos Lima und Hofer wurden oder in den Händen von Torhüter Postner landeten. So hatte Letzterer während des gesamten Spiels keinen einzigen Torschuss aufs Tor zu parieren und kämpfte mehr mit seinem Kapperl, das ihm einmal bei einem Ausflug aus seinem Kasten zur sichtlichen Belustigung der Zuschauer vom Kopfe flog.

Offensiv spielte sich der RFC in einen Rausch. Als Steidl nach rund 30 Minuten das 3:0 erzielte, stand fest, dass es an diesem Tag keinen Zweifel am Ausgang der Partie geben konnte. Eine Großzahl an Chancen wurde – vor allem in der ersten Hälfte – ausgelassen, ansonsten hätte das Ergebnis noch eindeutiger ausfallen können. Özdek stellte kurz vor Pausenpfiff mit seinem zweiten Treffer dennoch auf 4:0.

Nach Wiederanpfiff zeigte sich ein ähnliches Bild. Der RFC kombinierte weiter sehenswert, war zunächst allerdings nicht mehr ganz so gefährlich wie in Hälfte eins. Dies änderte sich in Minute 55, als einmal mehr Elia Steidl in den Strafraum durchbrach und dort von einem California-Verteidiger zu Fall gebracht wurde: Ein Foul, für das so mancher Schiedsrichter bereits die rote Karte gezückt hatte – wurde hier milde – sprich nur mit einem Elfmeter – bestraft, wohl auch weil die Rabbits nur mit zehn Mann angetreten waren. Den fälligen Elfmeter verwandelte jedenfalls Pachinger souverän zum 5:0. Eine Viertelstunde später – inzwischen waren Popp, Raunig und Bruckner eingewechselt worden – überhob der ideal freigespielte Valentin Zadrazil den gegnerischen Tormann sehenswert zum 6:0. Den Endstand von 7:0 besorgte Markus Raunig nach schöner Vorarbeit von Liam Hiscox.

Der RFC zeigte somit eine ansprechende letzte Vorstellung, in der der dezimiert angetretene Gegner nach Belieben dominiert wurde. Nach den drei teils unglücklichen, teils verdienten Niederlagen an den Wochenenden zuvor, war dies Balsam für die RFC-Seele, die – sollte der RFC diese Form mit in die nächste Saison nehmen können – in der nächsten Meisterschaft viel Grund zur Freude haben könnte.

Startaufstellung:

01 Amos Postner, 45 Liam Hiscox, 25 Georg Hofer, 32 Tomas Lima, 24 Roland Schützenhofer, 06 Michele Malvestiti, 17 Elia Steidl, 08 Valentin Zadrazil, 21 Michi Miętki, 07 Lukas Pachinger, 19 Halil Özdek 

Wechsel:

18 Lukas Popp für Özdek (55.)

09 Markus Raunig für Miętki (55.)

27 Philipp Bruckner für Pachinger (61.)

Tore:

07 Lukas Pachinger (x2), 19 Halil Özdek (x2), 17 Elia Steidl, 08 Valentin Zadrazil, 09 Markus Raunig