RFCIKS UnionMauer Herbst2016 Cover

 

NOMEN EST OMEN – Am Samstag, dem 1. Oktober begrüßte man vor heimischem Publikum den bisher unbekannten Gegner Union Mauer aus Wien Liesing. Nachdem schon zuvor die Reserve und Kampfmannschaft den heimischen Rasen erfolgreich gegen Siege der Gegner verteidigten, wollten die Mädels des RFC es den Burschen gleich tun. Der Grundgedanke war klar: „Wir spielen unser Spiel!“.

In gewohnter Formation betrat man also um 16 Uhr das Grün der Hopsagasse. Doch was sieht man da? Zwischen den Pfosten tummelte sich etwa nicht Neo-Torfrau Kathi Czettel, die aufgrund einer wichtigen Geschäftsreise nach New York noch letzte Woche das Land verließ, sondern man traf dort vielmehr auf die ehemalige Torfrau Palavra, die in der bisherigen Saison nur durch laute Anweisungen von der Trainerbank auf sich aufmerksam machte. Der Pfiff ertönte und was man in den ersten Minuten zu sehen bekam, kennt der versierte Wiener Fußballfan unter dem Namen „Rudelfußball“. Das sind die ersten Kontakte, die zwischen zwei Teams entstehen, bei denen sich sämtliche Mitglieder beiderlei Mannschaften zusammengepfercht auf 20m² beschnuppern und versuchen kennenzulernen. Dieses Ritual dauert meist an die 15 Minuten. Nachdem die Damen in Rot ihren Gegnerinnen kennenlernen konnten, stand fest, dass dies für sie ein bisher ungewohntes Spiel darstellen würde. Die Gegnerinnen setzten wenig darauf mit Pass- und Kombinationsspiel zum Erfolg zu kommen, sondern spielten Kick-and-Rush Fußball wie er im Buche steht. Union Mauers #11 Tünde Miklos tänzelte zwischen den zwei Innenverteidigerinnen Julia Plörer und Magsi Stix umher und hoffte auf hohe Bälle aus dem Mittelfeld. Schnell wurde den Mädels des RFC IKS klar, dass hier die größte Gefahr lauerte, denn gegnerische Angriffe über die Flanken konnten problemlos durch die Außenverteidigerinnen Clarissa Kronika und Kathi Brucker unterbunden werden.

Da Angriff ja bekannterweise die beste Verteidigung ist, versuchte man viel Druck auf die Gegnerinnen auszuüben und setze sich somit in deren Hälfte fest. Dort versuchte man vor allem über Flügelspiel zum Abschluss zu kommen. Lisa Wong konnte abermals ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen, doch leider wurde sie meistens, manchmal auch unschön, von der gegnerischen Außenverteidigerin gestoppt. Hier und da konnte man dennoch an der „Mauer“ vorbei und spielte einen Pass in die Mitte, welcher allerdings nicht gewinnbringend verwertet wurde. Die erste Halbzeit war gekennzeichnet vom RFCschen Angriffspressing und lustlosem Herauskicken des Balles in Richtung Outlinie seitens der Gäste aus dem südlichen Wiener Gemeindebezirk. Nach dem Halbzeitpfiff konnte man viele Fragezeichen über den Köpfen der Spielerinnen sehen. Mit so einer Art von Spiel hat man natürlich nicht gerechnet, doch unterkriegen wollte man sich davon nicht lassen. Man rief sich nochmals die eigenen Qualitäten ins Gedächtnis und beschloss an diesem Tag nicht als Verliererinnen vom Platz zu gehen.

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Die zweite Halbzeit begann wie die erste endete. Man setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest und versuchte durch Kombinationsspiel das Ding endlich einzulochen. Doch hier wurden die Gegnerinnen ihrem Namen gerecht. Sie mauerten wo sie nur konnten. Dies resultierte in einigen Eckbällen und gefühlten tausend Einwürfen, von denen so manch einen Schiedsrichter Taag aufgrund von „Lichtreflexionen“ nicht als solchen erkennen konnte. Das Spiel wurde allmählich ruppiger und so kam es zu mehreren Foulsituationen rund um den gegnerischen 16er, die vom Schiedsrichter weitgehend ungeahndet blieben. Stürmerin Athina Schwetz kam in der 65. Spielminute zu einer guten Torchance, wurde allerdings von einer Gegnerin auf eine eher unsportliche Art und Weise gestoppt. Leider ging auch dieses Foulspiel am Schiri vorbei. Ob es diesmal ebenfalls an Lichtreflexionen, oder doch an anderen optischen Täuschungen lag, wird wohl ein Geheimnis bleiben.

In der 82. Minute sollte das bisher eher fade Spiel der Maurerinnen belohnt werden. Ein langer, halbhoher Ball erreichte die gegnerische Stürmerin, welche gekonnt die zu hoch stehende 4er Kette ausdribbelte. Eiskalt nutze sie außerdem die Unsicherheit von Torfrau Palavra und versenkte den Ball halbhoch in das rechte Eck. Der Jubel war groß. So kurz vor Spielende, trotz kaum vorhandenem Offensivspiel in Führung zu gehen, ließ die erste drei Punkte in der Saison so nah erscheinen. Das Tor löste bei den Gegnerinnen nicht nur Jubel, sondern auch plötzliches Entwirren der Schuhbänder aus. So mussten sich gleich zwei Spielerinnen nach gepfiffenem Abseits gegen den RFC die Schuhe binden. Noch ganz zittrig vom Jubel zuvor, dauert dies verständlicherweise etwas länger und Schiedsrichter Taag fiel plötzlich doch noch ein, dass sich in seiner Brusttasche eine gelbe Karte versteckte, welche er in der 85. Minute wegen Unsportlichkeit Angelika Bruckner zeigte. Der harte Kern der RFC Anhängerschaft platzierte sich mittlerweile auf der Tribüne hinter dem gegnerischen Tor und pushte, angetrieben von ihrem Capo Dominic Thalinger, ihr Team mit lautstarkem Gesang und rhythmischem Getrommel nach vorne. Dies blieb von den Spielerinnen am Feld natürlich nicht unbemerkt und so kämpften sie noch bis zur letzten Sekunde.

Da wurde es gleich nochmal spannend. In der 90. Minute kommt es zu einem Foul nahe des gegnerischen Strafraums. Die Mauer formiert sich, doch unbeeindruckt davon legt sich Jenny Holawatsch den Ball zurecht und platziert die Wuchtel nahe der linken Kreuzecke im Tor. Unhaltbar das Ding! Die Erleichterung war groß, denn eine Niederlage wäre mit Sicherheit unverdient gewesen.

Einen weiteren positiven Nebeneffekt hatte Jennys Tor zusätzlich noch. Für jedes geschossene Tor des Teams, spendet jede Spielerin des RFC IKS bis zum Ende der Herbstsaison 1€. Das Geld wird dann gesammelt und an eine Organisation nach Wahl übergeben. So konnte man schon am ersten Spendentag 15€ sammeln. More to come!

 

Startaufstellung: 

01 Ivona Palara - 04 Clarissa Kronika, 13 Magdalena Stix06 Julia Plörer09 Kathi Brucker - 11 Lena Bauer, 19 Linda Schedl07 Sabrina Sowinetz, 10 Constanze Stix, 24 Lisa Wong66 Athina Schwetz

 

Wechsel:

69 Jennifer Holawatsch für Sowinetz (50.)

03 Marilies Scheinost für C. Stix (50.)

33 Iris Bitzinger für Kronika (50.)

 

Tore:

69 Jennifer Holawatsch

 

Woman of the Match:

06 Julia Plörer

Nicht nur bei uns zählt jeder Euro:

The One and Only:

Für die perfekte Harmonie: