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Nach zwei erfolgreichen Toto-Cup-Runden war es soweit: Mit Alxingergasse kam der erste Gegner der neuen Saison in die Hopsagasse. Im Tor der Wildschweine begann Sassmann, die Innenverteidigung bestand aus Roko und Bottesch, auf den Seiten verteidigten Schützenhofer und Laurin. Vor Özdek auf der Sechs bildeten Pachinger und Zadrazil das zentrale Mittelfeld, während Renato und Zwickl wie gewohnt auf den Flügeln starteten. Im Sturmzentrum begann die Allzweckwaffe Vincent Moser. 

Und der RFC startete gut. Die harten Trainingseinheiten von Magath-Schüler Christoph „Schleifer“ Fohsl waren scheinbar ohne größbere Probleme weggesteckt worden, Alxingergasse kam nicht ins Spiel. Die Taktik des Gegners schien simpel: weiter Ball auf die Nummer 12 und dann Daumen drücken. Doch der RFC verteidigte anfangs souverän: die Außenverteidiger waren schnell bei ihren Gegenspielern und die Innenverteidigung zeigte gutes Stellungsspiel. So auch in der 8. Minute, als das Aufbauspiel des Gegners im Mittelfeld unterbunden wurde, die Hintermannschaft von Alxingergasse war unorganisiert, Pachinger sieht eine Lücke zwischen Außen- und Innenverteidigung und schickt Zwickl auf die Reise. Der Mann für die schönen Tore kennt die Platzverhältnisse, sein Schuss geht zwar mitten aufs Tor, doch der Ball springt kurz vor dem Tormann auf und über diesen hinweg ins Tor – 1:0 bereits in der 8. Minute. 

In dieser Tonart geht es weiter. Nach einem Zadrazil-Freistoß kommt Renato an der langen Stange zum Ball, doch seine Abnahme geht ans Außennetz. Kurz darauf setzt sich unsere Nummer 20 aber gut auf rechts durch, bringt den Ball zur Mitte, wo Keeper und Abwehrspieler sich für das berühmte „Nimm du, ich hab ihn“-Roulette entscheiden. Der Ball bleibt irgendwo im freien Raum, Moser stört noch entscheidend, nach einem Gemenge nutzt Zwickl die Gunst der Stunde und schiebt unbedrängt (diesmal sogar ganz ohne Tormann) zum 2:0 ein (15.).

Wer dachte, jetzt ginge es erst richtig los, wird (noch) enttäuscht. Wie häufig ruht sich der RFC auf seiner komfortablen Führung aus und überlasst, ganz der vornehme Gastgeber, den Gästen die letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit. Der Gegner weiß mit dem Ball zwar auch nicht allzu viel anzufangen, aber immerhin kommt es zu einem Freistoß und zwei Ecken, bei denen Sassmann zumindest die Faust auspacken muss. Dass der RFC jetzt dem Ball nachlaufen muss, hat auch andere negative Konsequenzen: Schützenhofer und Özdek sehen nach Fouls jeweils die gelbe Karte. Doch da sich der Spielgestalter der Gegner, die eingangs erwähnte Nummer 12, ins Mittelfeld fallen lässt um mehr Bälle zu bekommen, fehlt vorne ein Verwerter – somit geht das Spiel ohne größere Toraktionen mit 2:0 in die Pause. 

Die zweite Halbzweit ist dann allerdings Beweis dafür, warum DSG-Fußball so wunderbar unberechenbar, schwer nachvollziehbar und unterhaltsam ist. Nach einer schleppenden (genauer: langweiligen) Anfangsphase, legt sich Schützenhofer mit Tempo 140 in die Horizontale, segelt elegant über das Gras und zieht dem Gegenspieler das Bein weg, so dass eine gelbe Karte fast schon respektlos diesem Kunstwerk gegenüber scheint – aber zweimal Gelb macht Rot, und der RFC hat jetzt einen Mann weniger (61.). 

Die letzten dreißig Minuten könnten also noch einmal spannend werden – wenn nicht fünf Minuten später ein Alxingergassen-Spieler Renato zu Boden gerissen hätte, als dieser gerade Fahrt im Mittelfeld aufnahm. Da es bereits das zweite gröbere Foul an unserem Rechtsaußen war, hieß das auch hier: zweimal Gelb macht einmal Rot, es geht weiter mit Zehn gegen Zehn. Coach Fohsl tätigt einen taktischen Wechsel, für Doppeltorschützen Zwickl kommt Reither ins Spiel (65.). 

Wenig deutet auf das hin, was ab der 70. Minute kommen sollte. Den Auftakt macht ein schöner Lupfer von Özdek über die gegnerische Abwehr, Zadrazil läuft von außen ein, allein vor dem Tor hat der Captain alle Möglichkeiten und entscheidet sich für flach in die Mitte, der Ball rollt unter dem Tormann hindurch – 3:0 (70.). 

Jetzt brechen die Dämme. Zunächst kommt Fohsl für den ebenfalls gelb verwarnten Özdek (72.). Fohsl geht in den Sturm, Moser rutscht ins Mittelfeld, seit dem Auschschluss spielt der RFC quasi ein 4-4-1. Coach Fohsl hat die Müdigkeit des Gegners erkannt, jetzt tut Pressing erst so richtig weh. Fohsl presst an, der Ball wird weggeschlagen, landet bei Pachinger, der schickt Zadrazil auf die Reise, diesmal kommt der Capitano von links und schließt unhaltbar in die lange Ecke ab – 4:0 (75.). 

Doch damit nicht genug – nach einer Ecke von Zadrazil schraubt sich Bottesch am höchsten und köpft den Ball zum 5:0 ein (80.). Auch Pachinger darf sich für seine gute Leistung belohnen. Nach erneut frühem Pressing des RFC kommt er im rechten Halbfeld an den Ball, läuft in den Strafraum, schließt ab – und erneut fällt der Schuss zentral aus, schlüpft dem Tormann allerdings durch die Hände, es steht 6:0 (86.). Einer geht noch: Zadrazil steckt durch die in Auflösungserscheinung begriffene Hintermannschaft des Gegners auf Pachinger, der schließt ins Eck ab zum 7:0 (89.). 

Damit ist das Spiel beendet. Wie letztes Jahr beginnt der RFC seine Saison mit einem beachtlichen 7:0-Heimsieg, an dem der Tormann der Gäste nicht ganz unschuldig war. Gleichzeitig brachten es die Gegner bloß auf einen Weitschuss und drei Standardsituationen, wirklich gefährlich wurden sie nie. So schön dieser Sieg auch war, so schwer lässt sich daraus etwas über die Kräfteverhältnisse ablesen: War der Gegner so schwach oder der RFC so stark? Oder kam beides zusammen? 

Nächste Wochen wird man sehen, wo man wirklich steht, wenn es gegen Bierstube und damit gegen einen der vermeintlich härtesten Gegner gehen wird. Bis dahin grüßen die Wildschweine von der Tabellenspitze. 

 

  

Startaufstellung: 

01 Philipp Sassmann - 74 Laurin Broda, 33 Robert Kolerovic, 04 Fabian Bottesch24 Roland Schützenhofer - 19 Halil Özdek - 27 Sebastian Zwickl, 07 Lukas Pachinger, 08 Valentin Zadrazil, 20 Renato Gherghinescu - 62 Vincent Moser

 

Wechsel:

29 Franz-Fabian Reither für Zwickl (65.)

55 Christoph Fohsl für Özdek (75.)

09 Markus Raunig für Gherghinescu (87.)

Tore:

27 Sebastian Zwickl (2x), 08 Valentin Zadrazil (2x), 04 Fabian Bottesch07 Lukas Pachinger (2x)

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