Monfalcone RFC Herbst2017 Cover

 

Die Sommerpause endete dieses Jahr mit der zweiten Runde des TOTO-Cups, und der RFC hätte mehr Losglück erwischen können: Mit Monfalcone wartete ein Liga-Team auf die Wildschweine. Außerdem befanden sich einige Spieler noch auf tatsächlichem oder konditionellem Urlaub. Somit musste notgedrungen umgestellt werden, Roko und Fohsl bildeten das Innenverteidiger-Duo, flankiert von Leonhardsberger und Schützenhofer, der heute die alleinige Verantwortung auf und abseits des Spielfeldes trug, weilte doch Zadrazil in flämischen Gefilden. Die 6er-Position wurde von Özdek ausgefüllt, vor ihm spielten Pachinger und Hauptmann, auf den Seiten die Neuerwerbung Zwickl und Liam Hiscox. Als Stürmer durfte sich diesmal Lukas Popp versuchen.

Und man kann sagen was man will, die Taktik von Spielertrainer Schützenhofer wurde in die Tat umgesetzt. Frühes Pressing in den ersten 15 Minuten auf dem (sehr) kleinen Kunstrasenplatz, frühes Tor, dann kompakt stehen und die Bude dichthalten. So dauerte es nicht lange, bis Hauptmann Hiscox auf der linken Seite schickte, der war (natürlich) schneller als sein Gegenspieler, brachte den Ball flach zur Mitte, wo Zwickl genau richtig stand und in seinem Pflichtspieldebüt gleich seinen ersten Treffer markierte – 1:0 in der 4. Minute.

Doch die ersten fünfzehn Minuten waren noch nicht um, und aus Angst vor einem Freeletics-Sondertraining von Schützenhofer wurde das Pressing hochgehalten. Generell sollten es die Unterschiede in der individuellen Physis sein, vor allem die Schnelligkeit der Außenspieler, die den RFC zur gefährlicheren Mannschaft machten. Monfalcone besaß ein technisch gutes Mittelfeld, dessen Kombinationen aber stets vor dem Strafraum des RFC endeten. Auf der anderen Seite gingen die Wildschweine ein Tempo, das Monfalcone die meiste Zeit über nicht mitzugehen in der Lage war. Somit entwickelte sich auf dem kleinen Feld ein Kick´n´Rush, in dem beide Mannschaften wollten, aber meistens nicht konnten, unterbrochen von ein paar gelungenen Spielzügen.

So einer kam in der 24. Minute zustande, als Popp im Mittelkreis auf Hauptmann ablegte, der wiederrum Zwickl aufs gegnerische Tor schickte. Der neue Flügelspieler stellte seine Torgefährlichkeit ein weiteres Mal unter Beweis und netzte mit einem satten Schuss ins lange Eck zum 2:0. Keine zehn Minuten später gelang Monfalcone jedoch der Anschlusstreffer – diesmal gelang eine gute Kombination auf der linken Seite, der erste Abschluss scheiterte noch an Postner, gegen den Abstauber war er jedoch chancenlos – 2:1 in der 34. Minute und damit war wieder Spannung im Spiel.

Doch nur fünf Minuten später steckt Hauptmann den Ball auf Popp durch, der ist allein auf dem Weg zum Tor, wird jedoch von einem Monfalcone-Abwehrspieler zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter entscheidet auf Vorteil, da Liam Hiscox am schnellsten schaltet, den Laufweg von Popp aufnimmt, alleine auf den Keeper zuläuft, noch einen Haken und Hiscox, der sich in diesem Spiel auf dem Flügel als ständiger Gefahrenherd bewies, schiebt zum 3:1 ein (40.).

Dann geht’s erst mal in die Pause, die Aufgabe für die zweite Hälfte ist klar: taktisch gut stehen, wenig zulassen, vielleicht noch einen reinhauen. Vor allem den letzten Punkt nahm sich der RFC zu Herzen. Gleich nach Wiederanpfiff unterbindet der Zauberer von Öz einen Konter der Gegner am Mittelkreis – auch nach mehrmaligem Video-Studium ist nicht klar, ob der lange Ball bestialischer Befreiungsschlag oder geniales Zuspiel oder beides war – überrascht die aufgerückte Abwehr der Gegner, Hiscox nimmt die Kugel runter, legt wie schon beim ersten Tor quer, in der Mitte wartet Pachinger und netzt eiskalt ein – 4:1 in der 50. Minute. Damit war die Sache gelaufen, Monfalcones Körpersprache stellte sich auf Niederlage ein.

Der RFC hingegen ließ nicht locker. Schützenhofer mit einem seiner gefürchteten Einwürfe auf Hauptmann, der lupft den Ball volley mit der Hacke über die Verteidigung, wo Hiscox einläuft. Sein Schuss wird vom Tormann noch pariert, doch Hauptmann wartet zwischen Fünfer und Strafraumgrenze und verwertet den Abstauber mit links ins lange Eck – 5:1 in der 66. Minute. Von Monfalcone kommt offensiv wenig, wie schon in der ersten Halbzeit enden die Kombinationen meistens beim Strafraum. Ein Schuss schlägt gegen den Pfosten, ein anderes Mal zeichnet sich Postner aus, indem er sich auf doppelte Größe streckt und einen Ball am Tor vorbeidreht.

In der Endphase kommt es dann zu Wechseln beim RFC. Pachinger, nach einem Zweikampf mit leichten Leistenproblemen, geht für Kodritsch, Popp macht Platz für ein Comeback von Denis Polly. Und was für eins: In der 83. Minute ist Hiscox erneut schneller als sein Gegenspieler, zieht bis zur Grundlinie, bringt den Ball in die Mitte, wo Polly im Stile eines klassischen Strafraumstürmers zum 6:1 abschließt.

Dann ist Schluss. Der RFC hat sich ergebnistechnisch eindrucksvoll für die 3. Runde des TOTO-Cups qualifiziert, wo bereits einige Schwergewichte warten. Spielerisch war der Abend absolut nicht einwandfrei, aber durch die schnelleren Spieler in der Offensive, ein insgesamt gelungenes gruppentaktisches Verteidigen und auch unglaublich gute Chancenverwertung zieht der RFC gegen die (nicht in Bestbesetzung spielenden) Gegner von Monfalcone verdient in die nächste Runde ein.

Zwei Erkenntnisse: Sollte mal Not am Mann sein, hat der RFC eine Reserve, die durchaus aushelfen kann. Und der von Schützenhofer in langer, akribischer Analyse ausgearbeitete Plan, schnell in Führung zu gehen, könnte dem RFC in dieser Saison noch oft weiterhelfen. Jedenfalls ist klar: Die Saison kann losgehen!

 

Startaufstellung: 

01 Amos Postner24 Roland Schützenhofer55 Christoph Fohsl, 33 Robert Kolerovic50 Markus Leonhardsberger19 Halil Özdek06 Maximilian Hauptmann07 Lukas Pachinger45 Liam Hiscox18 Lukas Popp, 27 Sebastian Zwickl

 

Wechsel:

11 Florian Kodritsch für Pachinger (75.)

03 Denis Polly für Popp (77.)

 

Tore:

27 Sebastian Zwickl (2x), 45 Liam Hiscox07 Lukas Pachinger06 Maximilian Hauptmann03 Denis Polly

Nicht nur bei uns zählt jeder Euro:

The One and Only:

Für die perfekte Harmonie: