UnionJosefstadt RFC Herbst2017 Cover

 

Direkt nach dem ersten Spitzenspiel der Saison, das der RFC gegen Torpedo 03 gewinnen konnte, kommt es zum nächsten Kracher. Wieder trifft der erste auf den zweiten, diesmal heißt der neue Verfolger Union Josefstadt. Auch die Josefstädter haben noch kein Spiel verloren, rangieren mit 10 Punkten zwei Zähler hinter dem RFC auf dem zweiten Platz. Kann die RFC Siegesserie heute in die fünfte Runde gehen oder müssen die Wildschweine zum ersten Mal Punkte liegen lassen?

An der Aufstellung ändert sich im Vergleich zum Torpedo-Spiel nur wenig. Vor Postner ist die Viererkette erneut mit Zadrazil, Lima, Roko und Schützenhofer besetzt. Auf der Sechserposition startet diesmal Stiglbauer, davor Steidl und Hauptmann, flankiert von Zwickl und Hiscox. Vorne stürmt heute Özdek. Der RFC hatte sich viel vorgenommen – vielleicht zu viel. Womöglich war man nicht genug auf den Moment konzentriert, was im Fußball bestraft wird. Erste Minute, Roko will einen Ball zu Postner zurückspielen, der ihm dafür etwas entgegenkommt. Doch der Innenverteidiger verstolpert sich, der Ball springt dem mitgelaufenen Josefstadt-Stürmer vor die Füße, der den herausgelaufenen Postner überhebt – 0:1 (1.). Schlechter hätte es für den RFC nicht losgehen können, aber jetzt waren die Wildschweine wenigstens wach und gewarnt. Sie antworteten mit wütenden Angriffen. Hiscox setzt sich auf links durch und legt den Ball nach hinten, wo Özdek an der Strafraumgrenze zum Schuss kommt, das Tor aber verfehlt. Kurz danach ein Einwurf links, fast auf Höhe der Eckfahne. Schützenhofer auf Hauptmann, der überhebt mit dem Rücken zum Tor den Verteidiger und befördert den Ball volley vors Tor, wo Zwickl wenige Zentimeter fehlen – das wäre wohl der Ausgleich gewesen.

Der fällt allerdings kurz darauf. Langer Ball in den Josefstadt-Strafraum, die Innenverteidigung klärt nur unzureichend, zuerst kommt Hauptmann an der Strafraumgrenze zum Schuss, sein Ball wird noch von einem Josefstadt-Verteidiger geblockt, dann zieht Schützenhofer ab, trifft noch entscheidend das taktisch gut positionierte Hinterteil von Steidl, von wo der Ball ins Tor segelt – 1:1 (8.). Es hatte nicht lange gedauert und der RFC war wieder im Spiel. Die Wildschweine blieben die spielbestimmende Mannschaft, auch wenn sie sich gegen die physisch starken Josefstädter schwer taten. Umso unglücklicher dann in Minute 18 – eine Ecke von Josefstadt wird geklärt, doch der Ball wird aus etwa 30 Meter Entfernung wieder hoch in den Strafraum gebracht. Die RFC-Mannschaft ist bereits aufgerückt, der Josefstadt-Spieler, der sich zum Ball bewegt, kommt von hinten und steht eindeutig im Abseits – es kommt zu einem kurzen Gestocher, ehe einer der Josefstadt-Spieler den Ball über die Linie drückt. 2:1 in der 18. Minute.

Die Proteste auf Seiten des RFC waren groß, doch halfen sie nichts. Generell machte der Schiedsrichter keine sichere Leistung – immer wieder änderte er seine Meinung, entschied zuerst auf Weiterspielen, dann auf Foul, ließ eine klare Linie vermissen. Dennoch kam der RFC in Hälfte eins noch zu zwei guten Standardchancen. Zunächst bekamen sie nach unerlaubtem Rückpass einen indirekten Freistoß auf Elferhöhe zugesprochen. Hauptmann führt aus und schiebt den Ball unter der hochspringenden Mauer durch – doch der Ball geht an den Außenpfosten und von dort ins Out. Kurze Zeit später erneut ein Freistoß für den RFC, diesmal kurz vor der Strafraumgrenze (auch hier entschied der Schiedsrichter zunächst auf Weiterspielen). Hauptmann zirkelt den Ball diesmal über die Mauer, doch der Tormann bekommt seine Fingerspitzen an den Ball, lenkt ihn an die Latte.

Der RFC hatte den Druck sichtlich erhöht, war auch zu einigen guten Chancen gekommen, nur viele unnötige Fehlpässe in der Mitte lähmten das Spiel etwas und gaben den Josefstädtern Kontergelegenheiten, die jedoch nie genutzt wurden. Ein harmloser Schuss auf Postner, das war alles – und doch stand es in der Pause 2:1 für die Hausherren. In der Halbzeit kam Fohsl für Stiglbauer, Özdek rückte ins Defensivzentrum, die Stürmerposition übernahm Fohsl. Hälfte zwei begann dort, wo die erste geendet hatte – mit zunehmend wütenderen Angriffen des RFC. Gleich nach Wiederanpfiff kam Zwickl zu einer guten Gelegenheit, als er einen hohen Ball rechts vor dem Tor halbvolley verarbeitete, der Schuss ging einige Meter neben das Tor. Doch die Ausrichtung in Hälfte zwei war damit klar. Kurz darauf kommt Zwickl über rechts, spielt in die Mitte, Hauptmann nimmt den Ball an der Strafraumgrenze direkt und zielt aufs lange Eck – ebenfalls knapp am Tor vorbei. Kurze Zeit später ist es wieder Hauptmann, der nach einem Einwurf in den Strafraum den Ball halbvolley über den Tormann lupfen will, der einen Schritt zu weit vor dem Tor steht. Doch erneut kommt der Schlussmann mit den Fingerspitzen an den Ball und lenkt ihn an die Latte, von dort ins Toraus.

Die Chancen für den RFC häufen sich. Kurz darauf tritt Hauptmann eine Ecke, die fällt schlecht und zu knapp aus, doch die Kopfballabwehr des Verteidigers landet wieder vor seinen Füßen, er schlenzt den Ball Richtung langes Eck, wo Foshl ein paar Zentimeter zu kurz kommt. Kurz darauf eine ähnliche Situation – Hauptmann bekommt etwa zwanzig Meter vor dem Tor auf der rechten Seite die Kugel und spielt einen Wechselpass über den letzten Verteidiger, der bei Hiscox ankommt. Der schnelle Flügelspieler läuft seitlich alleine Richtung Tor, doch sein Schuss geht nur ans Außennetz. In der 68. Minute kommt Raunig für Hauptmann, Fohsl rückt ins Zentrum und Raunig auf die Stürmerposition. Kurz darauf das vierte Mal Aluminium für den RFC, als Steidl nach weitem Schützenhofer-Einwurf die Abwehr hinterläuft und den Ball über den herauslaufenden Keeper hebt. Kurz darauf kommt Raunig bei einer hohen Hereingabe im Fünfer an den Ball, doch die Mitnahme ist nicht perfekt und der Ball springt weit vor. Er versucht noch, ihn am Keeper vorbeizuspitzeln, doch der trifft nur den Tormann. Eine Fohsl-Ecke dreht sich gefährlich Richtung Tor, streift die Latte und landet auf der anderen Seite des Feldes im Seitenout.

Erneut bekamen die Josefstädter Raum für Konter, doch konnten sie diese selten zu Ende spielen. Nur eine wirklich gefährliche Aktion war von den Gastgebern in Hälfte zwei zu sehen, als sich ein Josefstadt-Stürmer auf der Torauslinie links an der RFC-Abwehr vorbeidribbelte, sein Ball in die Mitte aber keinen Abnehmer fand. Ansonsten herrschte Funkstille bei der Angriffsabteilung der Josefstädter. Mittlerweile war Leonhardsberger für Zadrazil ins Spiel gekommen. Doch es sollte nicht mehr viel passieren. Bereits in der Nachspielzeit bekam der RFC einen Freistoß auf der Höhe des Mittelkreises, alles einschließlich Postner wurde nach vorne beordert. Özdek schlug den Ball hoch Richtung langes Eck, doch ungefähr fünf Spieler segelten am Ball vorbei. Es fehlte das letzte Stück, es fehlte ein hässliches Tor, eine Aktion, in der auf irgendeine Art und Weise der Ball über die Linie gedrückt wird. Dann ertönte der Schlusspfiff – die erste Saisonniederlage für den RFC war besiegelt und auch die Tabellenführung fiel somit den Josefstädtern zu.

Natürlich war die Schiedsrichterleistung alles andere als optimal, doch der RFC hat sich diese Niederlage über 90 Minuten mit kleinen, individuellen Fehlern und der mangelnden Kaltschnäuzigkeit auch selbst zuzuschreiben. Jetzt wird wichtig sein, den Kopf freizubekommen, den Titeldreikampf mit Torpedo 03 und Union Josefstadt aufzunehmen und so souverän zu bleiben, wie man die Saison begonnen hatte. Mit Irreal St. Leopold wartet nächste Woche erneut ein schwerer Gegner – gegen den derzeitigen Tabellenvierten konnte der RFC noch kein Spiel gewinnen. Und doch hat der RFC keine Absichten, auf heimischem Boden zum ersten Mal in dieser Saison Punkte liegenzulassen.

 

Startaufstellung: 

01 Amos Postner - 08 Valentin Zadrazil, 32 Tomas Lima, 33 Robert Kolerovic24 Roland Schützenhofer57 Thomas Stiglbauer45 Liam Hiscox, 06 Maximilian Hauptmann, 17 Elia Steidl27 Sebastian Zwickl19 Halil Özdek

 

Wechsel:

55 Christoph Fohsl für Stiglbauer (HZ)

09 Markus Raunig für Hauptmann (68.)

50 Markus Leonhardsberger für Zadrazil (75.)

 

Tore:

24 Roland Schützenhofer

 

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