Michele Malvestiti Interview

 

Willkommen bei unserer aktuellen Interviewreihe "90 Minutes of Fame", in der wir euch einen einzigartigen Einblick in die Geheimnisse der RFC Stars bieten wollen. Hier gibt es keine Standardantworten, keine PR-Gurus, die im Hintergrund die Fäden ziehen und schon gar keine Kompromisse. Knallharte Fragen, butterweiche Antworten - RFC Charme und Schmäh garantieren ein einzigartiges Lesevergnügen.   

Seit einiger Zeit schon zieht Michele Malvestiti nun schon die Fäden im Mittelfeld des RFC. Er fürchtet den Meeresgrund mehr als jeden Gegenspieler, doch seine Gegner wünschen sich manchmal dorthin, nur um ihm zu entfliehen. Wir begrüßen unseren Lieblingsitaliener im Interview:

 

Aufwärmen:

Nimm das dir am nächsten liegende Buch, schlag die Seite 10 Seiten nach deiner Rückennummer auf und kopiere den ersten Satz. Ersetze ein Hauptwort mit deinem Namen!

"Wir haben uns bemüht, mit einem Minimum aus Michele auszukommen…"

Was ist dein Lieblings-Youtube Video? Und Warum?

Eine Doku über die Biodiversität im Okavango Delta in Botswana, weil ich dort war und weil der Ort einfach sehr schön ist…!!!

Welches Bild sitzt fest in deinem Kopf? Wann ist es entstanden und welche Bedeutung hat es für dich?

Meine erste Begegnung mit einem Krokodil! Seit damals erscheint es mir manchmal in meinen Träumen als Henker!!! Keine Ahnung warum...

 

Anpfiff:

Wovor hast du Angst? Über welche Ängste anderer Leute kannst du nur lachen?

Manchmal vor den Meerestiefen… Ängste vor Tieren finde ich lustig…!!!

Dein Hattrick der positiven Eigenschaften an Menschen?

Ehrlichkeit, Anpassungsfähigkeit, Kreativität

Vergib gelbe und rote Karte für Verhaltensweisen!

Gelb: Gier

Rot: Lügen

 

Halbzeitanalyse (Teamtalk):

Du bist im letzten Jahr zu uns gestoßen. Wie bist du auf den RFC aufmerksam geworden? Wer hat dich zu uns geführt? Und warum hast du dich dazu entschieden zu bleiben?

Ich wurde mit einem Kollegen vom alten Verein gemeinsam in den Kader getragen, der Papa Kerim, der aber leider schon nach einer halben Saison wieder aufgehört hat…ich bin geblieben. Vor allem deshalb, weil es Spaß macht hier zu spielen und ich mich von Anfang an gleich wohl gefühlt habe.

Was macht deiner Meinung nach den RFC aus? Was sind seine Stärken? Und wo liegen die Schwächen des Vereins?

Die Stärken sind die zahlreichen Spieler und Mannschaften mit den Mädels und dem Nachwuchs und die Leidenschaft der Vereinsgründer, die sich um alles kümmern. Schwächen wüsste ich jetzt gerade nicht, weil der RFC auch noch eine junge Geschichte hat … um einen großen, erfolgreichen, stabilen Fußballverein zu gründen, braucht man vor allem eine Fußballschule.

Von wem im Team kannst du am meisten lernen? Und was?

Vom Trainer, weil er als Trainer jedem Spieler immer die richtigen Anweisungen geben müsste. Privat kann man immer viele Sachen von vielen Leuten lernen, wenn man zuhören kann.

Jeder Spieler hat einen ganz eigenen Zugang zum Fußball, welcher Spielertyp bist du?

Früher in Italien war ich viel anspruchsvoller. Jetzt ist es mir aber auch noch sehr wichtig, weil es um Sport und um den RFC geht, also nehme ich die Sache trotzdem gerne sehr ernst!!!

Hat dein Studium/Beruf einen Einfluss auf deine Spielerpersönlichkeit? 

Sehr gute Frage, daran hatte ich nie zuvor gedacht!!! (Anm.d.Red.: Danke.) Ich werde noch darüber nachdenken, aber die zwei Tätigkeiten sind nicht einfach miteinander zu vergleichen. Die Botanik (egal ob als Gärtner oder als Forscher) verlangt von mir viel Geduld, die ich früher auch nicht hatte, während beim Fußball Instinkt und scharfes Wahrnehmungsvermögen wesentlich sind!

Als einer unserer vielen Legionäre nimmst du besonders viel südländische Mentalität mit aufs Feld. Was unterscheidet eigentlich die Österreicher von den Italienern? Gibt es Gemeinsamkeiten? Und wie äußern sich diese auf dem Fußballfeld?

Ich glaube der Hauptunterschied ist, dass in Österreich weniger auf die Taktik geachtet wird, weil man hier eher an die deutsche und englische Schule gebunden ist, wo man sich auch viel mehr auf die Kondition der Spieler konzentriert. Das führt zu mitgeisternden Partien, mit oft vielen Kontern und in weiterer Folge auch vielen Toren, während das in Italien, vor allem auf hohem Niveau, selten der Fall ist...

 

RFC Intern:

Ein Zitat aus einem Spiel/Training, das dir in Erinnerung geblieben ist?

Eigentlich jede Nachricht vom Vali am Abend vor dem Match finde ich immer sehr motivierend, ansonsten das wichtigste gleich vor dem Anpfiff: „Denn wer sind wir? RFC!"

Deine bisher schönste Erinnerung mit dem RFC in allen Details?

Das Trainingslager im Sommer war bisher das schönste was ich beim RFC erlebt habe, vom Morgenlauf bis zum Chillen in der Dämmerung auf der Wiese.

 

Schlusspfiff:

Mit welchem für dich bedeutsamen Zitat möchtest du dieses Interview beenden?

„Man kann dem Augenblick kein Dauern verleihen.“ J. W. v. Goethe

 

Seitenwechsel:

diese Woche von : Captain Valentin Zadrazil

Valentin Zadrazil

Seit einiger Zeit zieht Michele nun schon neben und mit dir die Fäden im Mittelfeld des RFC. Was für Qualitäten bringt er mit, die uns vorher noch gefehlt haben? Inwiefern äußert sich seine italienische Mentalität eigentlich? Und was erwartest du in Zukunft noch von ihm?

Da weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. Auf rein "fachlicher" Ebene bringt jemand, der mit einem Mario Balotelli bei Inter Mailand gespielt hat, ja doch die eine oder andere fußballerische Qualität mit. Dort hat er ja quasi unter Jose Mourinho trainiert, und jetzt unter Lukas Scheinost, von einem Startrainer zum anderen, das ergänzt sich gut. Aber so gut der Michele auch spielen mag, am wichtigsten ist seine Persönlichkeit, auch abseits des Feldes - wenn der Michele in den Raum kommt ist es fast unmöglich dort ohne Lachen wieder rauszukommen. Das Lachen vergeht dann eher den gegnerischen Angreifern, wenn es "Ball oder Mann" heißt. Übrigens lernt man während eines Matches auch ungefähr 100 italienische Schimpfwörter. "Ball oder Mann" - Das ist auch eine Eigenschaft, die es mir selbst am Platz natürlich leicht macht öfter den Weg in den Strafraum zu suchen, wenn man sich auf seinen Hintermann im Mittelfeld so gut verlassen kann. Man sieht ja wie schwierig es dann gleich ist, wenn er einmal fehlt, so wie heuer gegen Billroth. Es wäre schon eine Riesenlücke, wenn Michele uns beruflich ins Ausland verlassen würde, der Zustand unseres Trainingsplatzes in Wien 11, schreit aber fast nach einem absoluten Botanikexperten, insofern darf uns Michele gar nicht verlassen. Ein Schimpfkonzert von meiner Seite wäre jedenfalls die Folge! ;)

Die Redaktion bedankt sich bei Michele und den Lesern!

Übernächste Woche bei "90 Minutes of Fame": Irina Pfeiffer

Nicht nur bei uns zählt jeder Euro:

The One and Only:

Für die perfekte Harmonie: